Zwei weiße Rehkitze in Hollingstedt aufgefunden

Seit Wochen sind die Hollingstedter Jäger mit ihrer Kitzrettungsgruppe von ca. 40 Personen im Einsatz um Rehkitze vor dem Mähen retten.

Am heutigen Sonntag waren Jagdleiter Gonne Hansen und Broder Hansen seit ca. 04:00 Uhr in der Hollingstedter Gemarkung unterwegs, um vor Beginn der Mäharbeiten Rehkitze zu finden und sie einzufangen und außerhalb der zu mähenden Fläche wieder auszusetzen.

Diesmal kam die Drohne mit der Wärmekamera zum Einsatz. Sie einen weißen Punkt im Gras. Beim „anzoomen“ stellte sich heraus, dass es sich um ein weißes Rehkitz handelt. Es wurde eingefangen und in einem Korb untergebracht. Die Jäger waren so überrascht, ein Rehkitz-Albino gefunden zu haben. Diese Sensation sprach sich schnell herum. Die Hollingstedter Jäger haben bislang noch nie gehört, dass in dieser Region jemals ein weißes Kitz gesichtet wurde. Währen dieser Zeit wurde die Graskoppel gemäht. Der Treckerfahrer Ingo Carstensen filmte mit dem Handy und hatte ein weiteres weißes Rehkitz vor seinem Mähgerät, dass aber in großen Sprüngen sich Richtung Knick entfernte. Er alarmierte den Suchtrupp, dass er ein weiteres weißes Rehkitz vor seinem Mähbalken entdeckt hatte. Die weitere Suche ergab, dass sich das Rehkitz außerhalb der Graskoppel befinden musste. So war die Sensation perfekt. Gleich zwei weiße Rehkitze. Tierarzt Dr. Hans-Peter Boye, auch Hollingstedter Jäger, begutachtete das weiße Rehkitz mit weißen Hufen, es ist weiblich und das andere entlaufene Kitz müssten Zwillinge sein. Ob es sich um eineiige oder zweieiige Zwillinge handelte, ist nicht festzustellen. Auf jeden Fall ist dies ein seltenes Ereignis. Die Wahrscheinlichkeit liegt wohl bei einhunderttausend bis zu einer Millionen.

Die Hollingstedter Kitzrettungsgruppe ist sehr stolz, diesen Fund gemacht zu haben und vor dem Mähbalken retten konnte. Dem Mähfahrzeugführer Ingo Carstensen wurde großer Dank ausgesprochen, dass er sich so umsichtig verhalten hatte.

 Vor einer großen Anzahl von Zuschauern wurde das Rehkitz wieder ausgesetzt. Vehement sprang es mit großen Sprüngen in die Freiheit und verschwand im Schutz des Knickes. Die Ricke wird es schnell finden.

Grundsätzlich wird versucht, das Wild vor dem Mähen von den zu mähenden Flächen zu vergrämen. Insbesondere im Frühling / Frühsommer kommt es regelmäßig zu Unfällen während der Mahd auch in der Hollingstedter Feldmark. Es werden Rehkitze, zum Teil samt deren Muttertier (Ricken), aber auch Junghasen oder Entengelege von den Mähwerken der Landmaschinen erfasst. Um dies zu verhindern, haben die Jäger unter der Leitung von Gonne Hansen eine Gruppe von ca. 40 Hollingstedter Einwohnern, die mithelfen, einen Tag vor Beginn des Mähens und vor Beginn ihrer Beschäftigung, ab 04:00 Uhr dies ehrenamtlich zu machen. Bislang heben sie in dieser Saison mit ca. 40 Einsätzen ca. 40 Rehkitze retten können. Dies ist auch nur möglich, weil die Jägerschaft gut ausgerüstet ist mit Warnmeldern und einer neu angeschafften großen Drohne mit Wärmebildkamera, die ca. 12.000 Euro kostete. Hiervon sind ca. 11.500 Euro an Spenden eingegangen von Bürgern, Landwirten und ortsansässigen Firmen.

Beitrag veröffentlicht von:
Finja Henke
Inken Bartelsen von der „Kitzrettungsgruppe“ mit dem geretteten Rehkitz.