„Nach besonderen Einsätzen hinterfragen wir uns immer, ob denn die persönliche Schutzausrüstung unserer Einsatzkräfte auch ausreichend ist“ so der Stv. Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Treia, Stephan Peltzer. So auch bei dem Einsatz am 1. Februar diesen Jahres. Damals wurde die Feuerwehr Treia zur Unterstützung der Feuerwehr Bollingstedt hinzugerufen, nachdem dort zwei Kinder im Randbereich des zugefrorenen Mühlenteichs im Eis eingebrochen waren. Der Vorfall und die dramatische Rettung wurden damals durch die lokalen Medien berichtet. Nach diesem Einsatz wurde festgestellt, dass die vorhandenen Schutzausrüstung dafür noch nicht ausreichend war. Auch die Lage an der Treene und der mittlerweile fast ganzjährige Wassersport-Tourismus auf dem Gewässer ließen die Wehrführung zu dem Schluss kommen, dass ein optimierter Schutzanzug notwendig ist, der die Einsatzkräfte zuverlässig und sicher vor Kälte und Wasser schützt.
Es wurden nun zwei Schutzanzüge eines finnischen Herstellers beschafft, die auch im Offshore-Bereich, also in der Seefahrt und bei Arbeiten auf hoher See, Anwendung finden. Diese Schutzanzüge werden auch durch andere Feuerwehren, teils auch Berufsfeuerwehren genutzt. Sie sind zwar groß und „sehr klobig“, aber sie schützen sehr zuverlässig vor der Kälte im Wasser. Sie sind auch so konstruiert, dass die Einsatzkräfte durch die Luftpolster im Anzug niemals untergehen können und dadurch keine zusätzliche Schwimmweste tragen müssen, die sie im Einsatzfall und der Rettung von Personen eher behindern würden. „Bei einem Einsatz und der entsprechenden Alarmierung können sich die Einsatzkräfte schon im Gerätehaus mit dem Anzug ausstatten“, so Stephan Peltzer, „so kann nach dem Eintreffen am Einsatzort unverzüglich Hilfe geleistet werden. Vor allem bei der Gefahr von Unterkühlungen im kalten Wasser oder bei Eisunfällen zählt jede Minute“. Gesichert werden die Einsatzkräfte dann durch zusätzliche Leinen vom Ufer aus, so dass auch sie schnell wieder herausgezogen werden können.
Bei den jetzt wieder aufgenommen Übungsdiensten werden die Einsatzkräfte in die Funktionen und das Tragen der Schutzanzüge eingewiesen und dieses dann praktisch in der Treene ausprobiert und weiter geübt. Michael Nissen ist Wehrführer der Feuerwehr und sehr zufrieden mit der neuen Anschaffung: „Durch diese neuen Anzüge erweitern wir den Umfang unserer Schutz- und Hilfeleistung der Feuerwehr. Wir können nun zu jeder Jahreszeit und Witterung verunglückten Personen in der Treene oder in den umliegenden Seen zur Hilfe kommen“.