Einwohnerversammlung Schuby

Ende August war es nach drei Jahren wieder einmal Zeit für eine Einwohnerversammlung. Die Corona-Pandemie hatte eine frühere Veranstaltung bislang verhindert.

Bürgermeisterin Petra Schulze hatte etliche wichtige Themenkomplexe auf ihrer Tagesordnung und viele Menschen waren der Einladung in das dänische Hærvejshuset des SSF gefolgt.

Den Beginn machte Rüdiger Wiese, der mit zwei Mitstreitern die Idee „Ein Dörpsmobil für Schuby“ voranbringen möchte. Er informierte fundiert über die Vorteile eines Carsharing-Modells (Fahrzeug soll mit grünem Strom betrieben werden) und die verschiedenen Fördermöglichkeiten. Träger so eines Projektes könnte ein Verein aus Schubyer Bürgerinnen und Bürgern sein. Dies hätte den Vorteil, dass sich die Menschen besser mit dem Dörpsmobil verbunden fühlten und man eine bessere Akzeptanz für das Projekt herstellen kann. Das finanzielle Risiko müsste über die Gemeinde abgesichert werden. So ein Antrag an die Gemeinde wäre aber erst der zweite Schritt nach einer Vereinsgründung. Rüdiger Wiese bat die Gäste, sich bei Interesse in eine Liste einzutragen, um somit in kleinerem Kreis das Thema weiter voranbringen zu können.

Im zweiten Themenkomplex stellte Herr Dr. Casaretto von der Fa. Niersberger die Planungen hinsichtlich der Umstellung ihrer Rübengasanlage im Weideweg vor. Aufgrund der Änderung des Erneuerbare Energien-Gesetzes auf EU-Ebene wird die Förderung von Anlagen auf Basis nachwachsender Rohstoffe in den nächsten Jahren quasi eingestellt. Um den Betrieb weiter wirtschaftlich zu fahren, plant die Fa. Niersberger eine Umstellung der Einsatzstoffe auf noch zu bestimmende Nebenprodukte der Landwirtschaft wie z.B. Rindergülle, Glycerin, Trester aus der Fruchtindustrie (z. B. Orangentrester) oder regionale Nebenprodukte aus der Industrie (z. B. Gemüseausputz, Fehlchargen der Nahrungsmittelproduktion etc.).

Der Status der Anlage wird sich damit von einer Biogasanlage zu einer Abfallverwertungsanlage ändern. Entsprechende Baugenehmigungsanträge an die zuständigen Behörden werden derzeit vorbereitet. Die Gemeinde kann lediglich Einfluss nehmen auf die Art der zukünftigen Einsatzstoffe und wird dieses auch tun. Bürgermeisterin Petra Schulze betonte, dass der Gemeindevertretung folgende Punkte wichtig seien: Eine umweltverträgliche Lösung für die Entsorgung des Anlagenoutputs, keine Erhöhung der Lieferverkehre und keine stärkeren Lärm- und Geruchsemissionen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

Als dritter Referent versorgte Lutz Schnoor von der Amtsverwaltung die Gäste mit aktuellen Informationen zum Stand des Breitbandausbaus. Frust besteht bei allen Beteiligten über den langen und überaus holprigen Tiefbau im Zweckverbandsgebiet, der nun schon über drei Jahre anhält. Aber Herr Schnoor konnte berichten, dass der Ausbau nebst Kabelmontage große Fortschritte macht und speziell in Schuby im I. Quartal 2022 abgeschlossen sein soll.

Zu guter Letzt berichtete die Bürgermeisterin über weitere Großvorhaben wie das neue Wohnbaugebiet an der Dellenstraße mit etwa 40 Grundstücken und den Sachstand zur Erschließung und Vermarktung des Gewerbegebiets B3. Auch informierte sie über die Aktivitäten rund um einen angedachten Dorfmittelpunkt rund um das ehemalige Amtsgebäude.

Beitrag veröffentlicht von:
Petra Schulze