Clout-Turnier der Idstedter Bogensportler

Wer das Wort Clout-Turnier liest wird wahrscheinlich erst einmal denken, dass das englische Wort cloud = Wolke, wohl falsch geschrieben wurde.

Dabei geht das Clout-Schießen auf eine alte englische Verordnung zurück. Nach Ende des Hundertjährigen Krieges, in dem die englischen Langbogenschützen eine verheerende Wirkung unter den Feinden entfaltet hatten, befürchtete König Edward IV. (1442-1483) den Niedergang der Bogenschießkunst und erließ eine Verordnung, dass sich jeder männliche Untertan sonntags nach dem Kirchgang im Bogenschießen zu üben hatte. Dazu wurde in 180 Yard, etwa 165 Metern Entfernung, ein Clout (von cloth = Lappen) als Ziel aufgestellt. Nach Verdrängung der Bögen durch Feuerwaffen blieb das Clout-Schießen als sportlicher Wettbewerb erhalten, wobei heute auf verschiedene Distanzen geschossen wird.

Und dieser Tradition folgend hatten die Idstedter Bogensportler am 17. September 2023 zum 4. Idstedter Clout-Turnier im Sandbahnstadion in Jübek eingeladen. Fast 60 Teilnehmer aus ganz Schleswig-Holstein bis nach Hamburg waren der Einladung gefolgt und kämpften in 12 Runden um Punkte. Der dichte Morgennebel führte allerdings zu einer einstündigen Verspätung. Beim Bogenschießen muss das Ziel aber gut einsehbar. Die Wartezeit hatte sich dennoch gelohnt, denn die Teilnehmer wurden mit bestem Septemberwetter belohnt. Auch der Bürgermeister von Jübek, Herr Hartmut Bartels, stattete der Veranstaltung einen Besuch ab.

Nach den sechs Runden am Vormittag gab es eine Pause bei Grillwurst oder Kaffee und Kuchen, bevor am Nachmittag die letzten sechs Runden folgten.

Gewinner auf 125 m war Dennis Verse, gefolgt von Abraham Saaman und Jürgen Reichelt. Auf 165 m gewann Jörg Göbbels. Ihm folgte Herbert Roß und Thomas Minchau.

Der Verein, der 2006 in Idstedt gegründet wurde, musste sich nach Orkan Christian 2013 eine neue Bleibe suchen und wurde zwischen Schleswig und Jübek fündig. Da sich der Name etabliert hatte, wurde er auch nach dem Umzug in das Amtsgebiet Arensharde beibehalten.

Beitrag veröffentlicht von:
Finja Henke