„Wir haben Menschen dazu motiviert den ganzen Winter über Sport zu treiben.“ Das Ziel des Initiators war es, in Zeiten von Corona und dem daraus resultierenden absoluten Stillstand des Vereinssports dafür zu sorgen, dass die Vereinsmitglieder sich auch in der dunklen Jahreszeit bewegen. Den Ansporn dazu war eine Challenge, die am Nikolaustag begann und die bis Karfreitag die Möglichkeit bot, Kilometer zu sammeln. 52 Läufer meldeten sich an. „Und bis auf einen, haben alle bis zum letzten Tag durchgezogen“, erzählt er. Besonders gefreut hat er sich darüber, dass nicht nur Treianer Vereinsmitglieder mitmachten, sondern Sportler aus dem gesamten Amt. Einige sind durch die Aktion erst zu Läufern geworden. Sie haben, sozusagen bei null angefangen, sich Ziele gesetzt und sie auch erreicht. „Nach ein paar Monaten bekam ich beispielsweise die Nachricht einer Laufanfängerin über WhatsApp: Heute bin ich zum ersten Mal 10 Kilometer gelaufen! Das fand ich bemerkenswert und als laufbegeisterter Sportler freut mich so etwas natürlich sehr“, ergänzt er.
Gestartet wurde in drei unterschiedlichen Gruppen, die sich an der persönlichen Geschwindigkeit der Läufer orientierte. Schließlich sollte jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten teilnehmen können. So liefen 16 Läufer in der Walkinggruppe, in der schnellen Gruppe 15 und in der normalen 21. Insgesamt haben die Sportler 18.951 Kilometer zurückgelegt – beinahe die Halbe Strecke um die Erde.
Jeden Abend bekam Nils Autzen Screenshot der aktuellen Laufergebnissen geschickt. „Das waren täglich rund 20 Nachrichten, die ich dann in eine Excel-Liste eingetragen haben.“ Alle vierzehn Tage wurden die Zwischenergebnisse, mit gelaufenen Kilometern, Durchschnittlicher Pace und Rang an alle Teilnehmer geschickt. Ein spannender Moment, denn nun konnten alle sehen, an welcher Position sie lagen und wer ihnen sprichwörtlich auf den Fersen war. Viele Läufer hat der Ehrgeiz gepackt und besonders zum Schluss haben viele noch mal richtig Gas gegeben. „Als am Karsamstag plötzlich keine Laufergebnisse mehr gemeldet wurden, war das ein richtig komisches Gefühl. Denn, obwohl die Aktion recht zeitaufwendig war, hat sie auch richtig viel Spaß gemacht“, betont der Initiator.
Weil eine Siegerehrung wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie lange nicht möglich war, hat sie erst jetzt stattgefunden. „Wir wollten uns, natürlich unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregeln, gerne wirklich treffen und keine virtuelle Veranstaltung machen“, erklärt Nils Autzen, „deshalb haben wir damit gewartet.“ Auf den großen Sportplatz kamen dann auch 45 der Teilnehmer, um sich ihre Preise abzuholen. Jeder Läufer bekam ein Challenge-T-Shirt. Die Gewinner der Gruppe durften sich aus einer Vielzahl sportlicher Preise – Sportsocken, Badeschlappen, Lauflampe, Wahrweste, Handtuch – zuerst bedienen. „Preise gehören natürlich dazu“, findet Nils Autzen, „aber wir haben gemeinsam viel mehr gewonnen. Wir haben auch in Corona-Zeiten gemeinsam etwas erreicht, haben uns in der Challenge gegenseitig angespornt und unserem Körper etwas Gutes getan. Das ist doch das Wichtigste.“ Und weil die Challenge so gut angenommen wurde, stehen die Chancen nicht schlecht, dass der TSV-Treia auch im kommenden Winter wieder eine besondere Aktion auf die Beine stellen wird. „Wir werden uns sicher wieder etwas einfallen lassen!“
