Wie Greta, Ida und Katharina geflüchteten Kindern helfen

„Die Menschen müssen von Zuhause fliehen und können fast nichts mitnehmen. Und viele Kinder konnten höchstens ein Kuscheltier mitbringen,“ weiß Greta. Zum Glück kann sie sich nicht wirklich vorstellen, was es heißt, auf der Flucht zu sein, seine Heimat verlassen zu müssen und vielleicht geliebte Menschen verloren zu haben.

Dennoch geht auch an den kleinsten Treianern der Krieg in der Ukraine nicht spurlos vorbei. Sie bekommen die besorgten Gespräche der Eltern mit, hören Nachrichten im Radio. „Natürlich ist es auch bei den Kindern ein Thema – wenn auch in anderen Dimensionen“, erklärt Svenja Polley-Brix, die die Kindertageseinrichtung Storchennest kommissarisch leitet. Sie haben Fragen, die sie beschäftigen. Vor allem, weil es nicht das erste Mal ist, dass sie mit geflüchteten Kindern zu tun haben. „Erst vor zwei Monaten ist Valentina, eines unserer Kindergartenkinder, wieder in ihre Heimat nach Syrien gegangen.“ Dass Menschen aus ihrer Heimat fliehen, um in Sicherheit leben zu können, ist ihnen also nicht fremd. Und auch aktuell geht ein syrisches Mädchen in den Kindergarten. „Sie spricht unsere Sprache noch nicht“, erzählt Katharina. Das scheint kein großes Hindernis zu sein, denn sie erklärt überzeugt: „Ich hab sie schon als Freundin adoptiert.“ Andere Kinder nicht verstehen zu können – das stellen sich die Drei Mädchen schwierig vor und helfen ihr, die Sprache schnell zu lernen. So wird es auch mit den Kindern aus der Ukraine sein. „Wir sind doch alle hier und helfen ihnen“, ist für Ida völlig klar.

Klar war auch, dass sie die ukrainischen Kinder gerne unterstützen möchten – und zwar mit Dingen, die Freude machen. Nach dem Motto „Von den Kindern, für die Kinder“ haben sie Spielzeug, Stofftiere, aber auch dringend benötigte Taschen und Rucksäcke aus ihren Kinderzimmern mitgebracht und im Eingangsbereich gesammelt. „Der Spielzeugberg wuchs stetig und die Kinder haben so viele schöne Sachen mitgebracht“, erzählt Svenja Polley-Brix. Die Spielsachen werden nun von Mitarbeitern der Schleswiger Tafel abgeholt und verteilt. „Die Helferinnen und Helfer dort haben viel Erfahrung und den richtigen Überblick, wer, was benötigt“, ergänzt sie.

Wenn der Spielzeugberg aus dem Eingangsbereich verschwunden ist, werden die Bilder mit den buntbemalten Friedenstauben dort aufgehängt. „Wir haben alle welche ausgemalt“, erzählt Greta. „Tauben sind ein Symbol für den Frieden.“ „So wie der Regenbogen“, weiß Ida. Und Katharina steckt Zeige- und Mittelfinger zu einem Victory in die Luft. „Und das auch. Aber wie das heißt, habe ich vergessen.“ Greta, Ida und Katharina wünschen sich, dass sich die ukrainischen Kinder über die Spielsachen freuen. „Wir wissen, dass unsere Spielsachen niemals die Lücke schließen können, die der Verlust der Heimat und das Erlebte auf der Flucht gerissen hat“, betont Svenja Polley-Brix. „Aber wenn wir den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern, haben wir mit unserer kleinen Sammelaktion schon ganz viel erreicht.“

Mit Spielzeug und Stofftieren wollen Greta, Ida und Katharina (v. l.) wollen gemeinsam mit allen Kindern aus dem Storchennest den geflüchteten Kindern aus der Ukraine helfen.