Was Kinder sich wünschen

 „Ich finde es gut, dass sie uns Kinder fragen, was wir uns wünschen...

...Sie hätten sonst vielleicht einen langweiligen Spielplatz gebaut“, erzählt Greta Dau-Schmidt. Sie geht in die erste Klasse der Treianer Grundschule und ist heute als Expertin in Sachen Spielplatz gefragt. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen und wird in den nächsten Monaten umgebaut, saniert und angebaut. Im Zuge dieser Maßnahmen wird auch das Außengelände umgestaltet. „Es werden Multifunktionsfelder für Handball und Basketball entstehen, die Parkplätze werden neu –­ und vor allem sicherer für die Kinder – angelegt. Außerdem soll es Sitzmöglichkeiten geben, damit man sich gerne dort trifft und verweilt. Hier,“ zeigt Bürgermeister Raoul Pählich auf den Entwurfsplan, „in der Verlängerung der Sporthalle, möchten wir einen Spielplatz anlegen. Und wir möchten wissen, was ihr euch wünscht.“

Um zu erfahren, was sich die Kinder und Jugendlichen generell für das Dorf wünschen und im Speziellen, wie sich die Kinder und Jugendlichen dabei auch einen (Abenteuer-)spielplatz vorstellen, wurde zu einer Versammlung in den Jugendraum eingeladen. Viele Eltern und Kinder sind gekommen – das Interesse ist groß. Auf seine Frage nach den Wünschen schnellen die Finger der Kinder in die Höhe: Schaukel, Wippe, Rutsche, Klettergerüst und Sandkasten sind die ersten Ideen, die genannt werden. Dann wird es mit Kiosk, Seilbahn, Matschküche, Tunnel und Höhle schon ausgefallener. „Ich wünsche mir ein Baumhaus“, erzählt Jannes Pfeiffer, der Sorge um die Bäume auf dem Schulhof hat. „Ich möchte nicht, dass die schönen Bäume gefällt werden. Wenn ein Baumhaus drin ist, geht das nicht.“

Natur- und Erlebnispädagoge Jörg Thomsen war mit den Kindern des Kindergartens Storchennest unterwegs im Dorf. „Wir haben uns Spielplätze angesehen und überlegt, was wir vielleicht anders machen würden.“ Bei einem der Spaziergänge kamen sie auch an dem Gelände vorbei, auf dem im Mittelalter die Burg der Schleswiger Bischöfe gestanden hat. „Die Geschichte von der Burg kennen die Kinder und sie hatten gleich die Idee, sie im Spielplatz wieder aufleben zu lassen.“ Gemeinsam bauten sie ein Modell von ihrem Wunschspielplatz. Klettertürme, Schaukeln und Wippen sind darin perfekt in eine Burg integriert. „Die Kinder haben sich alle Gedanken gemacht, wie ein perfekter Spielplatz aussehen müsste, haben gemeinsam überlegt und Modelle gebastelt“, erzählt Svenja Polley-Brix, Leiterin des Storchennestes.

Das Projekt Spielplatz ist nun angelaufen. „Die Ideen der Kinder haben wir alle aufgenommen. Jetzt müssen wir sehen, was wir umsetzten können. Nicht nur für den Spielplatz, sondern generell. Das ist zum einen eine Frage des Geldes, zum anderen eine der generellen Machbarkeit. Achterbahn und Karussell sind da leider raus“, schmunzelt der Bürgermeister. „Der Spielplatz muss selbstverständlich allen Vorgaben und Sicherheitsvorschriften gerecht werden.“ Das weiß auch Greta: „Ich hätte gerne einen Hochseilgarten. Aber ich weiß, dass das gar nicht geht.“ Der überwiegende Teil des Brainstormings liegt aber durchaus im Bereich des Möglichen. „Wir gehen jetzt in die weitere Planung“, ergänzt der Bürgermeister. „Es muss ja auch nicht alles auf einmal umgesetzt werden. Wir machen das Schritt für Schritt.“

Beitrag veröffentlicht von:
Claudia Kleimann-Balke
Greta, Katharina und Ida (v. l.) gefällt die Idee, die Burg im Spielplatz wieder auferstehen zu lassen. (Foto © Dr. Claudia Kleimann-Balke)