Staffelübergabe beim DRK Treia

„Als ich zur Vorsitzenden gewählt wurde, habe ich gesagt, dass ich mich auf meine neue Aufgabe freue...

...Heute kann ich sagen, dass ich keinen Tag bereut habe, dieses Amt zu übernehmen. Es war eine schöne Zeit“, erinnert sich Anneliese Nissen an die vergangenen Jahre als Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Treia. Seit 2009 füllt sie dieses Ehrenamt aus – immer engagiert, kreativ und offen für neue Ideen. Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung hat sie ihr Amt zur Verfügung gestellt – nicht, ohne sich zuvor Gedanken über ihre Nachfolgerin zu machen. „Viele Ortsvereine mussten in letzter Zeit aufgeben, weil sie die Vorstände nicht neu besetzen konnten“, erklärt sie. „Das wollte ich unbedingt vermeiden und habe gezielt gegengesteuert.“ Frühzeitig hielt sie Ausschau nach einer potenziellen Nachfolgerin – und fand sie in Anke Pöhls. Die Justizvollzugsbeamtin kam vor zwei Jahren als Beisitzerin in den Vorstand und konnte sich auf diese Weise die Vorstandsarbeit in Ruhe ansehen. Eine gute Vorbereitung für die Aufgaben die sie als frischgewählte Vorsitzende nun übernehmen wird.

Anneliese Nissen hatte gezielt nach einer jungen Nachfolgerin gesucht, damit sie die Position möglichst lange ausfüllen kann. „Beständigkeit ist wichtig. Nur so kann Vertrauen entstehen“, betont sie. Während ihrer Zeit als Vorsitzende, und zuvor in ihrer Funktion als Schatzmeisterin und Bezirkshelferin, hat sie viele Menschen besucht, war bei Jubiläen und Geburtstagen der Mitglieder dabei. „Ich habe viel gehört und gesehen, Freud und Leid geteilt“, erzählt sie. Anfangs bekam sie noch ein 'Snack da mal nicht drüber' mit auf den Weg. Aber schnell wurde sie Vertrauensperson und Ansprechpartnerin. „Für mich war es aber immer eine Selbstverständlichkeit Stillschweigen zu bewahren.“

Blutspendetermine, Kartenspielen mit den Senioren, das Seniorenfrühstück, das Kaffeetrinken beim Feuerwehrgrillen, Erste-Hilfe-Kurse, die Kleiderkammer in Silberstedt – das sind nur einige Termine, die im Laufe des Jahres durch den DRK-Ortsverein angeboten werden. Darüber hinaus gibt es Vorträge, Veranstaltungen auf Kreis- und Amtsebene. „Während der Coronapandemie haben wir versucht, so gut wie möglich den Kontakt zu unseren Mitgliedern zu halten. Wir haben beispielsweise im Advent und zu Ostern Blumengrüße herumgebracht, um zu zeigen, dass wir da sind“, erinnert sie sich. So ein umfangreiches Angebot über so viele Jahre anbieten zu können, benötigt Zeit, Energie und Mitstreiter.

„Ohne Vorstand läuft nichts und meiner war immer top“, betont sie. „Wir haben sehr harmonisch zusammengearbeitet.“

Anke Pöhls steht nun in den sprichwörtlichen Startlöchern. Das soziale Engagement ist der neuen Vorsitzenden in die Wiege gelegt. Als junges Mädchen war sie im Jugendrotkreuz aktiv und lernte durch ihre Mutter die Arbeit der Bezirkshelferinnen kennen. Ihre Motivation zieht sie aus der Anerkennung der Mitglieder. „Ich kann mir gut vorstellen den Vorsitz für lange Zeit zu übernehmen, denn ich habe einen tollen Verein mit einem großartigen Vorstand“, betont sie. Aber ihr ist auch bewusst, dass sie in große Fußstapfen tritt. „Es wird sich am Anfang sicher Einiges erst finden müssen und Vieles wird auch anders Laufen, aber das ist auch gut so.“ Die neue Generation bring neue und andere Ideen. „Man muss hinhören, was die Leute im Dorf sich wünschen“, ist dabei der Tipp, den Anneliese Nissen gerne an ihre Nachfolgerin weitergibt. Sie geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Vor allem aber gehe ich dem guten Gefühl, dass es auch ohne mich gut laufen wird.“

Für ihre 40-jährige Mitgliedschaft und ihre Arbeit als Vorsitzende, ist Anneliesen Nissen wohlverdient mit der Ehrennadel des DRK-Landesverbandes ausgezeichnet worden. Als Mitglied bleibt sie dem DRK natürlich erhalten. Jetzt möchte sie aber vor allem ihre alten Hobbies reaktivieren – Schwimmen, Walking und mit ihrem Mann Johann auf dem Motorrad, einer alten Nimbus, ins Blaue fahren. Ganz ohne Ehrenamt geht es aber doch nicht. Seit langem ist sie in der Flüchtlingshilfe aktiv und wird sich dort auch in Zukunft engagieren. Auf die Frage, was sie all die Jahre angespornt hat, kommt die Antwort sehr spontan:

„Zu sehen, dass die Menschen sich darüber freuen, was wir tun und sagen 'Komm wieder' – das ist meine größte Motivation.“

Beitrag veröffentlicht von:
Claudia Kleimann-Balke
Anneliese Nissen (r.) gibt nach 14 Jahren den Staffelstab an die neue Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Treia an Anke Pöhls weiter. (Foto © Dr. Claudia Kleimann-Balke)